Einführung in die Alphabetisierungsarbeit (viertägig)

Die Fortbildungsveranstaltung dient der Vermittlung und dem Erwerb grundlegender Kenntnisse und Fähigkeiten für die Unterrichtspraxis in Alphabetisierungskursen, insbesondere mit deutschsprachigen funktionalen Analphabetinnen und Analphabeten. Sie vermittelt theoretische Grundlagen und eine methodische Basis für die praktische Alphabetisierungsarbeit, gibt Einblicke in die Kurspraxis und präsentiert praxisorientiert Unterrichtsbeispiele und Materialien. Die Teilnahme ist nur an der kompletten Fortbildung möglich.

Teil 1: 

  • Definitionen: primärer, funktionaler und sekundärer Analphabetismus
  • Zielgruppen: Deutschsprachige, MigrantInnen, Menschen mit Behinderung
  • Kompetenzstufen funktionaler Analphabeten, Lebenssituation(en), Bewältigungsstrategien, Verursachungsfaktoren bzw. Entstehungsbedingungen des funktionalen Analphabetismus
  • Alphabetisierung in Deutschland: Größenordnung, institutionelle Rahmenbedingungen, Projekte

Methodische Ansätze der Schriftsprachvermittlung: Buchstaben, Silben, Wörter

  • Einführung von Buchstaben (Graphemen) und Lauten (Phonemen), Progression
  • Unterricht auf Silbenebene: synthetisierend vs. analysierend
  • Unterricht auf Wortebene: leichte, wichtige, häufige Wörter, Grundwortschatz
  • Analyse von Leseproben
  • Lehrwerke, Freiarbeitsmaterialien, digitale Medien
  • Reflexion von Lehr- und Lernverhalten

Teil 2:

  • Methodische Ansätze der Schriftsprachvermittlung
  • Unterricht auf Textebene
  • Stellvertretendes Schreiben, Anleitung zum Schreiben lernereigener Texte
  • Umgang mit Fehlern
  • Fehleranalyse, Fehlerkorrektur, Hilfen zur Selbstkorrektur
  •  Verschränkung von teilnehmerorientierten und sprachsystematischen Ansätzen der Schriftsprachvermittlung
  • Erwerb/Vermittlung erster Rechtschreibregeln

Die Veranstaltung hat einen Umfang von 32 Fortbildungsstunden und wird i.d.R. an zwei Wochenenden freitags und samstags durchgeführt.

Seit 1985 bis 2016 habe ich diese Veranstaltung 200 Mal geleitet.